Kerity (29760 Penmarc’h)

Der Ort Kerity gehört zu der Gemeinde Penmarc’h. Bitte entnehmen Sie viele Informationen bereits aus meinen Haupttext, den Sie unter der Ortsbeschreibung Penmarc’h finden werden.

Der Strand „Le Steir“, beginnt an der Digue von Kerity (Deich am Hafenbecken) und ist der Strand, der von Kerity am idealsten zu erreichen ist. (Zu Fuß oder auch mit dem Fahrrad). Siehe ebenfalls die Beschreibung meines Haupttextes zum Strand Le Steir unter der Ortsbeschreibung Penmarc’h.

Wenn ich persönlich an Kerity denke, geht mir automatische etwas über die so vielseitige Geschichte von Penmarc’h durch den Kopf.

Können Sie sich vorstellen, dass Penmarc’h/ Kerity im 15. Jahrhundert zu einem der größten Handelshäfen der Bretagne zählte. Im Hafen von Kerity lagen ungefähr 300 Schiffe die hier in Kerity/Penmarc’h beheimatet waren. Ja, es ist bekannt, dass die Bretonen große Handelsleute waren. Sie bereisten schon damals die Welt und haben dies durch ihre vielen Kolonien auch bis heute so beibehalten.

In den Jahren 1530-1534 begannen die Einwohner von Penmarc’h den Seehandel mit Seeland/Neuseeland. 270 der damals 300 Schiffe waren hier aktiv. So wurde Penmarc’h zum wichtigsten Handelshafen der europäischen Reeder an der atlantischen Küste.

Ich hoffe, dass ich Sie bisher nicht langweile aber ich möchte an dieser Stelle noch zwei weitere Tatsachen erläutern:

Zur damaligen Zeit wurde fast die gesamte Handelsware über das Meer transportiert. Im 13. Jahrhundert beschäftigte sich Penmarc’h bereits mit dem Weintransport aus Bordeaux. Ebenfalls wurde die Pastellfarbe „Pastel de Toulouse“, dieser unbeschreiblich schöne, sehr geschätzte blaue Farbstoff auf diesem Wege transportiert.

Man nutzte die Nördliche Handelsstrasse, „La Manche“ und die Nordsee. Belieferte Endland, Irland, Schottland, Antwerpen, Brügge…Und in die Südliche Richtung belieferten die Schiffe Spanien…

Mit Beginn des 16. Jahrhundert, ab 1520 lässt der Schiffshandel nach, die Wende tritt ein…und erst im 19.Jahrhundert beginnt der Wiederaufstieg durch den Fischfang und die dazugehörende Konservenherstellung hier in Penmarc’h.

Eine hiesige Angewohnheit ist seit dieser Zeit geblieben: Die Bretonen schätzen den Rotwein aus Bordeaux und dieser wird hier vor Ort bevorzugt getrunken, wie Sie auch auf den Karten der Restaurants sehen werden. Wenn Sie also einem Einheimischen eine Freude bereiten möchten, ist eine Flasche Bordeaux heute noch etwas Besonderes.

Mitte des 14. Jahrhunderts, am Ende des Hundertjährigen Krieges wird Guayama wieder Französisch und der Handel mit Gewürzen beginnt. Daher finden in vielen typischen bretonischen Gerichten Gewürze wie z.B. Kari = Curry, Cayennepfeffer im Lotte Amoricaine,

Canelle = Zimt in den süßen Crêpes, Kuings…ihren Platz.

So nun möchte ich schnell in die heutige, aktuelle Zeit wiederkehren. Geschichte ist schön, kann aber auch langweilig werden!

Kerity ist ein hübscher, kleiner Küstenort. Sehr charmant mit seinem kleinen Hafen, der das so genannte Zentrum bildet. In der HS findet in Kerity ein kleiner Wochenmarkt auf dem Parkplatz am Hafen jeden Mittwochvormittag statt. Es gibt 2 Bistros, diverse Restaurants, 1 Crêperie jeweils mit Aussenterrassen. Direkter Blick auf das Meer hat man von dem Speiserestaurant „Chez Doris“. Einen Bio-Laden, einen Bäcker, 2 Fischgeschäfte und Sie werden es nicht glauben: ein Kino. In der Hauptsaison finden sehr viele Feste und Veranstaltungen an dem kleinen, heutigen Jachthafen statt.

Wenn Sie durch die kleinen Gassen von Kérity schlendern sehen Sie noch einige Gebäude und Ecken, die Sie an die vergangenen Zeiten erinnern. Am Hafen von Kerity befindet sich noch das komplett aus Granitstein erbaute alte Zollhaus.

Von Kerity spaziert man bequem bis zum Leuchtturm über den Fuss-Wanderweg G34 immer am Meer vorbei und erreicht so St. Pierre. Der Ort Le Guilvinec kann auch ohne weiteres zu Fuß immer am Meer vorbei oder auch mit dem Fahrrad über die ausgezeichneten Fahrradwege leicht erreicht werden.

Auf der Strasse zwischen Kerity/Penmarc’h und Le Guilvinec (Küstenstrasse), kommen Sie an dem „Viviers de Locarec“ vorbei. Hierbei handelt es sich um einen Gross-und Einzelhändler für Schalentiere: Taschenkrebse, Hummer, Langusten. Der Viviers von Locarec ist ebenfalls eine Muschelhandlung. Sie können hier auch Austern erwerben.
( Rue Toul ar Steir. )

nach oben